Barrierefreie Städte und Gemeinden
Barrierefreiheit in Städten und Gemeinden bedeutet mehr Lebensqualität für alle. Hier lesen Sie, wie der Freistaat gemeinsam mit den Kommunen Barrieren abbaut.
Ob Stadtbummel oder Konzertbesuch: Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind von vielen Aktivitäten ausgeschlossen, denn oft fehlt ein bestimmtes Örtchen. „Toiletten für alle“ schließen diese Versorgungslücke und ermöglichen allen die Teilhabe am gemeinsamen Alltagsleben.
Die Bezeichnung „Toilette für alle“ bedeutet, dass eine Toilette wirklich für jeden Menschen geeignet ist. Es bedeutet nicht, dass alle Menschen diese Toiletten benutzen dürfen. „Toiletten für alle“ sind auf die Bedürfnisse von Menschen mit besonderem Pflegebedarf oder schweren und mehrfachen Behinderungen zugeschnitten. Nutzen dürfen sie alle Menschen mit Behinderung oder Inkontinenz, die auf ein barrierefreies WC angewiesen sind. Zugang bekommt nur, wer einen Euroschlüssel besitzt. Diesen erhalten nur Menschen mit Behinderung; er öffnet europaweit die Türen zu behindertengerechten sanitären Anlagen.
„Toiletten für alle“ sind für Menschen mit Behinderung reserviert. In dem großzügig bemessenen Raum können Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer problemlos rangieren. Und: „Toiletten für alle“ sind so ausgestattet, dass auch Menschen mit besonderem Pflegebedarf oder schweren und mehrfachen Behinderungen in Ruhe und Würde frischgemacht werden können.
„Toiletten für alle“ bieten neben der üblichen Behindertentoilette auch eine höhenverstellbare Pflegeliege. Mit einem Decken- oder Standlifter werden Menschen einfach aus dem Rollstuhl auf die Liege umgesetzt. Dort können ihre Angehörigen, Assistenz- oder Pflegekräfte z. B. die Einlage oder den Katheter wechseln: einfach, ungestört und vor allem in Würde. Wo es keine geeigneten Angebote gibt, müssen pflegebedürftige Menschen bislang auf dem Boden frischgemacht werden, vor aller Augen, ob in einer öffentlichen Toilette oder im Stadtpark. Ein unhygienischer, peinlicher und belastender Kraftakt für alle Beteiligten. Viele betroffene Menschen vermeiden solche unwürdigen Situationen lieber – und bleiben zu Hause.
Leicht zu finden: Das Logo „Toilette für alle“ weist den Weg zum hier öffentlich zugänglichen WC für Menschen mit besonderem Pflegebedarf.
Zur Ausstattung einer „Toilette für alle“ gehören neben dem behindertengerechten WC mit Stützgriffen auch eine höhenverstellbare Pflegeliege mit Lifter (rechts im Bild) und ein unterfahrbares Waschbecken.
„Toiletten für alle“ ermöglichen es vielen Menschen, endlich am alltäglichen Leben teilzuhaben: eine Behörde, ein Museum oder ein Fußballspiel zu besuchen, einen Stadtbummel oder einen Ausflug in den Park zu machen. Die Stiftung Leben pur setzt sich dafür ein, dass an öffentlich zugänglichen Standorten „Toiletten für alle“ eingerichtet werden. Sie informiert und berät mögliche Akteure, z. B. Kommunen, Unternehmen oder Vereine. Das Bayerische Sozialministerium fördert das Projekt und hat selbst eine „Toilette für alle“ eingerichtet. Hier finden Sie die „Toilette für alle“ im Bayerischen Sozialministerium.
Was bedeuten „Toiletten für alle“ für betroffene Menschen, für Angehörige, Assistenz- und Pflegekräfte? Das Video der Stiftung Leben pur begleitet Victoria und Simon: zwei junge Leute, die dank „Toiletten für alle“ wie andere Menschen auch am Leben teilhaben, ein Konzert genießen oder im Fußballstadion mitfiebern können. Lernen Sie Victoria und Simon im Video kennen:
Hier gibt´s animierte Kurzvideos der Stiftung Leben pur zu „Toiletten für alle“.
„Toiletten für alle“ ermöglichen es vielen Menschen, am alltäglichen Leben teilzuhaben. Die Stiftung Leben pur setzt sich dafür ein, dass an allen öffentlichen Orten „Toiletten für alle“ entstehen. Sie informiert und berät mögliche Akteure, zum Beispiel Kommunen, Unternehmen oder Vereine. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales fördert das Projekt und bringt so den weiteren Ausbau dieses Angebots im Freistaat voran.
Das Bayerische Sozialministerium hat an seinem Sitz in München selbst eine „Toilette für alle“ eingerichtet:
Nähere Infos finden Sie im Steckbrief zur „Toilette für alle“ im Bayerischen Sozialministerium.
Auch im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in München gibt es eine „Toilette für alle“:
Nähere Infos finden Sie im Steckbrief zur „Toilette für alle“ im Bayerischen Bauministerium.
„Toiletten für alle“ bieten
In Bayern findet man deutschlandweit die meisten „Toiletten für alle“ – auf dem Flughafen München, bei den Spielen des FC Bayern in der Allianz Arena, im Nürnberger Südstadtbad genauso wie in der Regensburger Arbeitsagentur. Im Oktober 2019 zeigte die Deutschlandkarte von „Toiletten für alle“ 30 Standorte im Freistaat. Neben öffentlichen Anbietern gibt es auch erste private Betreiber. Und allmählich breitet sich die Bewegung von den Ballungszentren in Klein- und Mittelstädte aus. Auf Volksfesten, vom Oktoberfest und den Tollwood-Festivals in München bis zur Allgäuer Festwoche, stehen „Toiletten für alle“ im Container bereit.
Interview auf dem stillen Örtchen: Wir haben uns auf einer „Toilette für alle“ mit den Initiatoren des Projekts unterhalten.
Ob Sie eine „Toilette für alle“ bauen, kaufen oder mieten möchten: Die Stiftung Leben pur berät Sie umfassend und sachkundig.
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