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Toiletten: Das Nadelöhr für Menschen mit Behinderung

Zum Welttoilettentag am 19. November 2021

München, 17. November 2021

Egal ob Christkindlmarkt oder Fußballstadion, Kino, Theater, Ausstellung, Bibliothek, Park oder See, Zoo oder Schwimmbad – für viele Menschen mit Behinderung ist der Lockdown ein Dauerzustand.

Anlässlich des Welttoilettentags am 19. November bekräftigte die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner: „Ich wünsche mir eine inklusive Gesellschaft, in der die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auch von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen eine Selbstverständlichkeit ist. Das Projekt `Toiletten für alle´ hat daher für uns im Rahmen des Programms `Bayern barrierefrei´ eine herausragende Bedeutung und liegt mir besonders am Herzen. Ohne eine ausreichende Anzahl an `Toiletten für alle´ wird für viele Menschen und damit auch für ihre Familien die Inklusion verhindert. Mit unseren Partnern und Partnerinnen in der Gesellschaft, in den Gemeinden und in der Wirtschaft wollen wir noch weitere Fortschritte bei der Versorgungslage erzielen.“

Die Leiterin der Stiftung Leben pur Dr. Nicola Maier-Michalitsch ergänzt: „Wir wissen von betroffenen Familien, dass fehlende barrierefreie Toiletten das Nadelöhr für Inklusion sind“, erläutert die Sonderpädagogin. Vor rund zehn Jahren griff sie eine Idee aus Schottland auf und startete das Projekt „Toiletten für alle“ zum Ausbau verbesserter barrierefreier Toiletten. „Toiletten für alle“ sollen niemanden mehr ausgrenzen. Sie sind mit Pflegeliege, elektrischem Lifter und luftdicht verschließbarem Windeleimer ausgestattet und groß genug, dass auch die Assistenzperson Platz hat. So können auch ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung hygienisch ihre Inkontinenzeinlagen im Liegen wechseln. Besonders geeignet sind die neuen Toiletten auch für Muskel- und Demenzkranke und alle Menschen, die Einlagen benötigen.

In Bayern gibt es bereits rund 40 „Toiletten für alle“, in München, Regensburg, Nürnberg, Erlangen, Würzburg, Kempten und weiteren Städten und Gemeinden. Bundesweit wird wohl demnächst die 125-er Marke erreicht. Das Projekt „Toiletten für alle“ berät bei Bauvorhaben und Erweiterungen und sucht weitere engagierte Kommunen, Einrichtungen, Verbände oder auch Einzelpersonen, die sich vor Ort für eine „Toilette für alle“ stark machen.

Über die Stiftung Leben pur: Die Stiftung Leben pur setzt sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit sehr schweren und mehrfachen, sogenannten komplexen Behinderungen, ein. Um neue praxisorientierte Lösungen zu finden, fördert die Stiftung den Austausch zwischen Theorie und Praxis. Ziel der Arbeit ist eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität und Lebensgestaltung von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen und somit die Inklusion in unsere Gesellschaft.

Auf dieser Website finden Sie eine Videobotschaft von Ministerin Trautner zu „Toiletten für alle“ und weitere Infos.

Eine „Toilette für alle“ mit Behinderten-WC, unterfahrbarem Waschbecken, Deckenlifter und Pflegeliege.

Beispielbild einer „Toilette für alle“.

Zum Herausgeber der Pressemitteilung:

Dr. Nicola Maier-Michalitsch
Stiftung Leben pur / Projekt „Toiletten für alle“
Garmischer Str. 35, 81373 München
E-Mail schreiben
Telefon: (089) 35 74 81 17