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Ausstellungsort mit Wir-Gefühl

Signet „Bayern barrierefrei“ für das Stadtmuseum Deggendorf

Gruppenbild: Übergabe des Signets „Bayern barrierefrei“ vor dem Stadtmuseum Deggendorf.

Deggendorf, Juli 2022

„Wir sind Deggendorf – die Stadt, der Fluss, die Menschen“: Der Titel der barrierefreien Dauerausstellung im Stadtmuseum des Ortes ist Programm. Seit September 2021 lädt sie Besucherinnen und Besucher ein, gemeinsam Geschichte zu erleben. Beim umfangreichen Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes und der Neugestaltung der Dauerausstellung wurden die unterschiedlichen Bedürfnisse der Museumsgäste konsequent mitgedacht.

Für das Stadtmuseum Deggendorf ist Barrierefreiheit eine Frage der Haltung. Sie wurde daher von Anfang an in die Planung des Umbaus und in die Konzeption der neuen Dauerausstellung im ersten Obergeschoss einbezogen. Für das überzeugende Ergebnis verlieh Ministerialdirigent Christian Taubenberger vom Bayerischen Sozialministerium dem Museum im Juli 2022 das Signet „Bayern barrierefrei“. Als Kulturangebot, das allen offensteht, wurde das Stadtmuseum Deggendorf auch von „Reisen für Alle“ geprüft und zertifiziert. Zu Recht, denn das ehemalige Knabenschulhaus ist heute für alle Interessierten ein gut zugänglicher Ort zum Entdecken, Lernen und Staunen: ob für Menschen im Rollstuhl, Besucherinnen und Besucher mit Einschränkungen beim Sehen, Hören oder Verstehen, für ältere Menschen oder für Familien.

Museumsgäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, erreichen das Gebäude über einen eigenen Zugang mit einer selbstöffnenden Tür. Von dort gelangen sie ebenerdig zum Aufzug, der in das Obergeschoss führt. Hier befindet sich auch eine behindertengerechte Toilette mit Wickelplatz. Ausgewiesene Behindertenparkplätze stehen in der Tiefgarage bereit, die sich unter dem Stadtmuseum befindet und mit Aufzug ausgestattet ist. Bei der Gestaltung der Ausstellung wurde auf ausreichend Bewegungsfreiheit für Rollstuhlfahrende geachtet, zudem sind Vitrinen und Taststationen unterfahrbar. An der Empfangstheke im Foyer gibt es einen abgesenkten Bereich. Wer nicht gut zu Fuß ist, findet Sitzgelegenheiten zum Ausruhen. Beidseitige Handläufe erleichtern das Treppensteigen. Blinde und sehbehinderte Menschen führt eine mit dem Stock ertastbare Bodenleitlinie zu den 22 Taststationen der Dauerausstellung. An den Stationen können sie über das Mobiltelefon eine Audioführung anhören. Ebenso gibt es Informationen in Brailleschrift und in Profilschrift mit ertastbaren Buchstaben und Ziffern. Auch Aspekte wie Beleuchtung, Kontraste, Farbkombinationen und die Lesbarkeit von Schriften wurden mitgedacht.

„Medienbegleiter“, kostenlos ausleihbare Mini-Tablets, bieten darüber hinaus Videos in Deutscher Gebärdensprache, Texte in leicht verständlicher Sprache und die Ausstellungstexte im Audioformat. Die Beratung an der Kasse können auch Trägerinnen und Träger von Hörgeräten dank Induktionsschleife gut nutzen. Nicht zuletzt kommen Familien in der Ausstellung voll auf ihre Kosten: Die Jüngsten finden thematisch passendes Spielzeug vor, für größere Kinder gibt es ein Heft mit Aktivitäten und Sammelbildchen, interaktive Stationen bringen Groß und Klein zusammen.

Vor dem Stadtmuseum Deggendorf: Ministerialdirigent Christian Taubenberger vom Bayerischen Sozialministerium (Zweiter von rechts) übergibt das Signet „Bayern barrierefrei“ an Museumsleiterin Anja Fröhlich. Mit dabei (von links): Katharina Schauer, Inge Profendiner, Eckhard Grünhagen und Herbert Stadler vom Beirat für Barrierefreiheit und Inklusion, der städtische Behindertenbeauftragte Sebastian Schraufstetter (vorn) und dritte Bürgermeisterin Renate Wasmeier.

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