München, Februar 2025
Ob Alltagsgegenstand, Kunstobjekt, Werkzeug oder Musikinstrument – bei Ausgrabungen kommt allerhand zutage. Die Funde erzählen, wie Menschen schon vor Tausenden von Jahren gelebt haben. Wer solche Bodenschätze bestaunen möchte, ist in der Archäologischen Staatssammlung in München genau richtig. Auf 1.200 Quadratmetern präsentiert sie etwa 15.000 archäologische Highlights aus ganz Bayern.
Nachdem das Museum acht Jahre lang wegen einer umfangreichen Sanierung geschlossen war, können Besucherinnen und Besucher dort seit April 2024 wieder auf Zeitreise gehen – und das dank vorbildlicher barrierefreier Gestaltung und inklusiver Angebote ohne Hindernisse. Dafür erhielt die Archäologische Staatssammlung das Signet „Bayern barrierefrei“. Die Auszeichnung wurde von Sozialministerin Ulrike Scharf und Wissenschaftsminister Markus Blume im Februar 2025 überreicht.
Museumsgäste erreichen das Gebäude am Englischen Garten über einen ebenerdigen Eingang mit elektrischem Türöffner. Direkt davor gibt es Behindertenparkplätze. Ein Blindenleitstreifen führt vom Gehweg bis zur Kasse. Die Theken sind dort teilweise abgesenkt, sodass Gäste im Rollstuhl oder kleinwüchsige Besucherinnen und Besucher sie eigenständig nutzen können. Per Aufzug mit taktiler Beschilderung geht es in alle Geschosse; den Zugang zur Bar auf der Dachterrasse ermöglicht ein Treppenlift. Im Erdgeschoss gibt es ein geräumiges barrierefreies WC. Besucherinnen und Besucher mit eingeschränkter Mobilität können bei Bedarf Klappstühle und einen Leihrollstuhl nutzen – und jederzeit das Aufsichtspersonal um Hilfe bitten.
Neben der baulichen Barrierefreiheit legt die Archäologische Staatssammlung Wert auf Formen der Wissensvermittlung, die allen Menschen die Tür zur Geschichte und Kultur Bayerns öffnen. Dabei spielen auch digitale Angebote eine Rolle. So führt zum Beispiel ein Medien-Guide mit Ton, Bild und Text durch die Ausstellung. Dafür können die Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Smartphone oder ein kostenloses Leihgerät nutzen. Tast-Stationen machen die Objekte für Menschen mit Sehbehinderung erfahrbar; Führungen in einfacher Sprache erleichtern den Zugang zur Welt der Archäologie.
Übrigens: Schon 2020 erhielt eines der derzeit acht Zweigmuseen der Archäologischen Staatssammlung das Signet „Bayern barrierefrei“. Das Archäologische Museum in Bad Königshofen ist in einem Getreidespeicher aus dem 17. Jahrhundert untergebracht und zeigt eindrucksvoll, wie sich mit kreativen Konzepten Denkmalschutz und Barrierefreiheit vereinen lassen.