Puchheim, April 2025
Kaum etwas verbindet so sehr wie gemeinsamer Sport. Dieser Meinung sind auch die Mitglieder des TC Puchheim. Mit dem beeindruckenden Inklusionsprojekt „Tennis trotz(t) Handicap“ bringt der Verein seit 2023 Menschen mit und ohne Behinderung zusammen auf den Tennisplatz. Das inoffizielle Motto dabei: Einfach mal probieren. Der Erfolg spricht für sich, die Resonanz ist überwältigend. Im April 2025 wurde der vielseitige Tennisclub im Münchner Westen für sein großes Engagement mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ausgezeichnet.
In der Wintersaison gibt es fünf inklusive Tenniskurse, und alle 8 bis 10 Wochen finden inklusive Trainingstage statt. Auf der Club-Website informiert eine eigene Inklusionssparte über sämtliche Angebote. Der TC Puchheim leistet viel für den Inklusionssport: Ob Rollstuhltennis, Para-Standing-Tennis, Blindentennis, Gehörlosentennis, Tennis für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder für Menschen ohne Behinderung – auf den Tennisplätzen des TC sind alle willkommen. Damit das funktioniert, investiert der Verein viel in Barrierefreiheit. So wurde beispielsweise ein barrierefreier Zugang zur Tennishalle angelegt und eine behindertengerechte Toilette mit Haltegriffen sowie einem unterfahrbaren Waschbecken gebaut. Schwellen und Stufen wurden eingeebnet, Eingänge begradigt und Beleuchtungsanlagen entlang der Wege installiert. Mobile Lego-Rampen sorgen für einen stufenlosen Zugang zum Clubhaus. In naher Zukunft soll eine flachere Rampe den Weg zu den Tennisplätzen im Freien erleichtern.
Der Verein stellt bei Bedarf auch Blindentennisbälle oder Sportrollstühle zur Verfügung. Viele Trainerinnen und Trainer des Inklusionsteams sind für die vielfältigen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ausgebildet und verfügen über entsprechende Lizenzen im Behindertensport. Eine Trainerin, die selbst gehörlos ist und perfekt Lippenlesen kann, dolmetscht bei Bedarf für gehörlose Sportlerinnen und Sportler.
Der TC Puchheim zeigt so eindrucksvoll, was sich mit Engagement für die Barrierefreiheit alles erreichen lässt – und wie am Ende alle Beteiligten dabei gewinnen.
Im Bild (von links nach rechts): Volker Heydkamp (1. Vorstand), Jens Nielsen (2. Vorstand) und Guido Kersten (Technik-Vorstand)